Pokémon-Biologie: Sumpfgebiete

Geschrieben von ant und macle. Illustration von Bummer und Cretacerus. Offizielles Artwork von Ken Sugimori. Übersetzt von Cretacerus.
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Einleitung

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Sumpfgebiete sind wichtige ökologische Hotspots. Viele verschiedene Pokémon-Arten leben in Sümpfen in Koexistenz. Sümpfe sind Feuchtgebiete, die mit Bäumen beschirmt und regelmäßig überflutet sind. Einige bemerkenswerte Beispiele für Sumpfgebiete in der Pokémon-Welt sind das Großmoor bei Weideburg in Sinnoh, Route 14 in Kalos und Route 3 in Unova. Zusammen mit meiner Kollegin vom Poke-Zoo, anto, will ich etwas über die Bedeutung einiger Arten sprechen, die häufig in Sümpfen anzutreffen sind.

Einige Pokémon

Yanma

Yanma
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Yanma ähneln Libellen, mit dem einzigen Unterschied, dass sie ein paar cm länger sind als reguläre Libellen. Diese Ähnlichkeit beschränkt sich nicht nur auf ihr Aussehen, sondern ist auch in ihren natürlichen Verhaltensweisen zu erkennen. Yanma sind, wie auch Libellen, bei ihrer Migration und Futtersuche oft in großen Schwärmen anzutreffen. Da diese kleinen Pokémon noch nicht stark genug sind, erbeuten sie vor allem kleinere Insekten, die in der Umgebung der Sümpfe leben, wie z.B. Gehweiher und Zirpurze. Frischgeschlüpfte Yanma hingegen jagen Schallquap und kleine Fische wie Finneon und Barschwa. Allerdings sind Yanma gleichermaßen Jäger und Gejagte, da sie auf dem Speiseplan von Yanmega stehen.

Diese Art ist sehr territorial. Um ihr Gebiet zu verteidigen, fliegen sie in Schleifen, um Eindringlinge einzuschüchtern. Besonders eindrucksvoll ist die Tatsache, dass diese winzigen Insekten mit extrem hohen Geschwindigkeiten fliegen und dabei mitten im Flug auch stehen bleiben und sich umdrehen können, um einen 360°-Eindruck von ihrer Umgebung zu bekommen.

Quaxo

Quaxo
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Frösche spielen eine essentielle Rolle im Ökosystem. In ihrer Position in der Mitte der Nahrungskette dienen Quaxo und ihr Nachwuchs als Beute für größere Räuber wie Impergator und Welsar, während sie gleichzeitig kleinere Pokémon wie Yanma und Felino verzehren. Dadurch regulieren sie die Population der kleineren Pokémon und ernähren die größeren. Quaxo und andere Frösche erbeuten auch viele Pokémon, die gemeinhin als Schädlinge bekannt sind, wie Webarak, Bibor und Rattfratz, und sind so auch für den Menschen nützlich. Zudem dienen sie als Indikator für die Wasserqualität, und können so auf potenzielle Verschmutzungen und Kontaminationen hindeuten. Da Amphibien über ihre Haut atmen und trinken, dringen Chemikalien relativ schnell in ihre Körper ein. Falls keine oder nur schwächliche Frösche an einem Sumpf oder Tümpel leben, könnte es ein Problem mit der Wasserqualität geben.

Frösche auf der ganzen Welt sind in Gefahr, da bereits über ein Drittel von ihnen vom Aussterben bedroht ist. Rettet die Frösche!

Bidifas

Bidifas
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Lasst euch nicht von ihrem einfältigen Gesichtsausdruck beirren. Die zutraulichen und intelligenten Biber brauchen keine fünf Jahre auf dem College, und sind nichtsdestotrotz die Ingenieure des Ökosystems. Sie nagen Baumstämme bis in die Mitte an, und lassen den Wind die übrige Arbeit tun: da die Struktur des Stamms danach ziemlich schwach ist, kippen die Bäume einfach auf den Boden um. Sobald sie in der Reichweite des Bidifas sind, klauben diese fleißigen Arbeiter Äste und Holzscheite zusammen. Mit diesen im Maul schwimmen sie quer durch den Fluss bis zu ihrem Damm, wo sie diese vorsichtig stapeln. Steine an der Basis des Damms dienen als Stütze für die Struktur, und Schlamm vom Flussbett zementiert ihn zusammen; die spatenförmigen Schwänze von Bidifas werden dabei oft dazu benutzt, den Schlamm flachzuklopfen und in Form zu bringen.

Wenn es ums Futter geht, sind Bidifas strenge Vegetarier, und ernähren sich vor allem von verholzter Vegetation. Die Zähne von neugeborenen Bidiza hingegen sind zu empfindlich dafür, und mit dem Fehlen des spezialisierten Schwanzes sind sie auch beim Dammbau keine große Hilfe; daher dienen ihnen in der Regel Wasserpflanzen als Nahrung. Sie helfen den Erwachsenen vor allem beim Schleppen des Baumaterials.

Diese Art ist ziemlich friedfertig und legt sich in der Regel nicht mit anderen Pokémon in der Umgebung an. Man könnte sie als ahnungslos bezeichnen, aber nie als dumm.

Felino

Felino
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Trotz ihres niedlichen Aussehens spielen Felino eine Schlüsselrolle im Ökosystem des Sumpfes. Diese Axolotl-ähnlichen Pokémon erscheinen auf den ersten Blick harmlos, tragen aber ein starkes Gift unter ihrer Haut. Dies schreckt vermeintliche Räuber wie Impergator ab, denen sie sonst schnell zum Opfer fallen würden. Während Axolotl vollständig aquatisch sind, kann Felino sowohl an Land als auch im Wasser leben. Die violetten Strukturen an seinen Wangen ziehen Sauerstoff aus dem Wasser, während Felino schwimmt. Felino ist auch für seine erstaunliche Fähigkeit bekannt, seine Gliedmaßen bei Verlust zu regenerieren. Es gibt viel Forschung in diesem Bereich, um zu klären, wie genau die Tiere dies machen; inzwischen ist zumindest bekannt, dass Makrophagen-Zellen eine zentrale Rolle bei der Regeneration spielen. Makrophagen gibt es auch beim Menschen, wobei sie eine Rolle bei der Säuberung von Wunden spielen. Der Schlüssel zur Regeneration ganzer Gliedmaßen liegt verborgen in diesen kleinen Salamandern.

Welsar

Welsar
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Unsere schlangenförmigen Fische sind das Abbild von Katzenfischen, auch bekannt als Welsartige; der Name lässt sich sogar ganz eindeutig von dem Begriff „Welsartige“ ableiten.

Die „Schnurrhaare“ der Fische heißen in der Fachsprache Barteln, und dienen Welsar als Augen, Ohren und Geschmacksrezeptoren; die Sichtweite im schlammigen Wasser ihres Lebensraums geht gegen null. Dies bedeutet, dass Welsar einen ziemlich eindrucksvollen Sinnesapparat ausgebildet hat, aber sei vorsichtig! So unglaublich sie auch sind, die Barteln sind raue Fortsetze der Fischhaut, und obwohl sie einen nicht vorsätzlich stechen, kann eine Berührung trotzdem zu kleinen aber unangenehmen Verletzungen führen.

Diese Pokémon mögen äußerst unschuldig aussehen mit dem permanenten Grinsen in ihrem Gesicht, aber sie besitzen einen unersättlichen Appetit und verschlingen alles, was ihnen in den Weg kommt; egal ob tot oder lebendig. Sie fressen kleinere Fische, Algen, und manchmal auch die Schmerbe-Eier anderer Welsar.

Welsar können oft beim Fischen angetroffen werden, aber es ist ziemlich schwierig, eines zu fangen, da sie äußerst schwer und lang werden. Das größte Exemplar, das jemals an Land gezogen wurde, brachte es auf rund 30 kg und 1,5 m! Der Fischer führte eine Messung an dem "kleinen Kerl" durch und machte ein paar Fotos von ihm, bevor er das Welsar sofort wieder in die Freiheit entließ, woraufhin es niemals wieder gesehen wurde.

Impergator

Impergator
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Impergator sind die Spitzenprädatoren im Sumpf, und erreichen eine Länge von oft über 2,5m; nichts will diesen Pokémon in die Quere kommen. Impergator verbringen ihre Zeit damit, im Sumpf umherzuschwimmen und alles zu fressen, was sie fangen können, darunter z.B. Bamelin, Fische wie Schmerbe und Barschuft, und Frösche wie Quaxo. Obgleich schwerfällig an Land, können sie beim Beutefang zu kurzen Sprints ansetzen, wobei sie Geschwindigkeiten von bis zu 18 km/h erreichen. Zur Paarung bauen die weiblichen Impergator ihre Nester in das Ufer des Gewässers, und statten es mit Pflanzenmaterial, Zweigen und Schlamm aus. Die Männchen führen einen Tanz auf, um die Aufmerksamkeit der Weibchen für sich zu gewinnen, und sich zu paaren. Im Anschluss legen die Weibchen bis zu 50 Eier in ihre Nester, und bedecken es mit Pflanzenmaterial.

Alligatoren besitzen die interessante Eigenschaft, dass das Geschlecht ihres Nachwuchses von der Temperatur abhängt, bei der er schlüpft; ist sie höher als 24 °C, schlüpfen die Jungen als Männchen, liegt sie darunter, schlüpfen sie als Weibchen. Weibliche Impergator bewachen ihr Nest äußerst sorgfältig, damit andere Pokémon wie Geradaks, Vipitis und Bojelin die Eier nicht stehlen.

Zusammenfassung

anto

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Es gibt eine Vielzahl an Pokémon im Lebensraum Sumpf. Dies sind nur ein paar Beispiele, und jedes einzelne hat seine eigenen eindrucksvollen und speziellen Eigenschaften. Sie zu untersuchen, ist unser Job; sie überraschen uns stets mit neuen Fakten und Informationen, und zeigen uns, dass die Welt der Pokémon in der Tat ein wundervoller Ort ist, in dem wir leben.

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